Coronavirus: Meine Strategien um nicht durchzudrehen

Zugegeben, ich bin generell etwas unruhig und schnell gestresst-aber momentan schlägt mir die Ungewissheit besonders auf den Magen- und den Kopf. Erst gestern, als ich in den Supermarkt ging, bekam ich plötzlich Migräne und konnte das ganze Küchenpapier vor lauter Lichtflecken (dank Migräne mit „Aura“ wie es heißt) nicht mehr sehen. Gleichzeitig meckerte mein Freund, der mich zurzeit ertragen muss und froh sein kann, dass ich mir immerhin noch die Zähne regelmäßig putze, über meine Angespanntheit und Gereiztheit. Ich weiß, mich jetzt zu beschweren, ist eigentlich nicht angebracht, da es Menschen gibt, denen es momentan viel schlechter geht. Und ich bin so dankbar für alle Helferinnen und Helfer, die sich um die Kranken und Alten kümmern, für die Arbeit der ÄrztInnen, Pflegekräfte, Krankenschwestern, SupermarktverkäuferInnen und Verwaltungsangestellten!

Es ist wichtig, seine eigene Lage in Relation zu setzen, doch trotzdem ist es in Ordnung, auch über den eigenen Alltag zu reflektieren und zu sprechen. Ich habe ein Dach über dem Kopf, Essen im Kühlschrank, warmes Wasser und (noch) keine Symptome. So geht es glücklicherweise der Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands. Trotzdem klatscht wahrscheinlich niemand momentan überglücklich die Hände über dem Kopf zusammen oder führt einen Freudentanz auf (obwohl das vielleicht eine gute Idee wäre). Das Zermürbende ist die Ungewissheit: Wann ist alles wieder wie vorher? Behalte ich meinen Job? Wann kann ich meine Familie besuchen?

Ich versuche, mich nicht zu sehr in diese negative Gedankenspirale hineinzusteigern, da es schlichtweg nichts bringt. Im Gegenteil, es verschlechtert mein Wohlbefinden und erhöht meinen Stresspegel. Um das Grübeln zu stoppen stelle ich mir folgende Fragen:

  • Hilft mir dieser Gedanke jetzt?
  • Kann ich an dieser Situation gerade etwas ändern?
  • Was kann ich jetzt Gutes tun, damit es mir besser geht?

Auf die ersten zwei Fragen lautet die simple Antwort zurzeit meist „Nein“. Die Gewissheit, gerade nichts machen zu können, nimmt mir oft schon die Unruhe. Gerade diese Zeit des Stillstandes bietet uns auch die Möglichkeit, in uns zu gehen, auf unseren Körper zu hören, etwas Leckeres zu kochen, kreativ zu werden und Sport zu machen….Ok, zumindest nehme ich mir das jeden Tag vor. Mein Fokus liegt dabei eher auf dem Essen als auf Sport- daran muss ich noch arbeiten.

Hier nun meine Liste sinnvoller und sinnloser Dinge, die meinen Quarantäne-Alltag erträglich machen:

  • Musik oder Podcast hören. Meine Lieblingspodcasts sind zurzeit Radikal glücklich von Silja Mahlow und myMONK von Tim Schlenzig. Beide Podcasts muntern mich auf und bringen mich oft zum Lachen, aber auch zum Nachdenken und Entspannen.
  • Bücher lesen. Gerade lese ich auch ein Buch mit Lateinamerika-Bezug, nämlich: „Die Welt sind wir. Buen vivir und die Verteidigung von Lebensräumen in Mesoamerika“ von der Kollektive in Aktion (Hg.).
  • Aufräumen, Ausmisten und dabei verschwunden geglaubte Dinge wiederfinden
  • den perfekten Lidstrich üben- gleich in mehreren Farben und mit Glitzer und sich dann wie ein Einhorn fühlen
  • etwas Kreatives machen: Schreiben, Malen, Basteln…
  • etwas Praktisches machen: Handdesinfektion und Mundschutz selbst herstellen, Naturkosmetik herstellen, Bilder aufhängen, Glühbirnen endlich neu eindrehen, Pflanzen umtopfen
  • Etwas Spirituelles machen. Für mich äußert sich das in Dankbarkeit und dem Gefühl von Zugehörigkeit und Verbundenheit allen Lebens auf dieser Welt. Um mich mit diesem Gefühl zu verbinden, lasse ich mich gerne von den Jahreszeiten, Elementen und Mondphasen inspirieren und baue kleine Rituale in meinen Alltag wie Meditation, bewusst eine Tasse Tee oder Kaffee trinken, Journaling, Spaziergängen in der Natur und die Beschäftigung mit Dingen, die ich einfach schön finde- wie mein neuestes Tarot-Deck Dreamkeepers Tarot aus Los Angeles von der Künstlerin Liz Huston.
  • Urlaubsfotos anschauen. Vor 2 Jahren habe ich angefangen mir einen „Glücksfotos“-Ordner auf dem Laptop zu erstellen, mit allen Fotos, von glücklichen Momenten und Erlebnissen oder einfach von Personen, Essen, Orten etc. die mich glücklich machen oder zum Lachen bringen.
  • Loslassen: von einschränkenden Glaubenssätzen und Gewohnheiten
  • Etwas Neues lernen oder sich mit interessanten Themen beschäftigen. Zurzeit gibt es ja haufenweise kostenlose Online-Kurse. Zum Beispiel das bekannte Seminar „The Science of Wellbeing“ der Yale University.
  • Mit Freunden und Familie telefonieren.
  • Eine Liste erstellen, mit all den Dingen, auf die man sich freut und die man machen möchte, wenn die Quarantäne vorbei ist.

Ich hoffe, einige dieser Ideen helfen euch ebenso wie mir! Bleibt entspannt und gesund!

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