Eine Woche ohne Fertigprodukte, Kaffee und Alkohol?! Mein Zwischenstand.

War es Frühjahrsmüdigkeit, die viele Zeit zu Hause, ungesundes Essen oder gar Kaffee und Alkohol, die mich so schlapp haben fühlen lassen? Ich wusste es nicht und wollte es ausprobieren: einen Monat lang OHNE KAFFEE, ALKOHOL und FERTIGPRODUKTE! Dafür mit gesünderem Kochen, weniger tierischer Produkten, keinem Weinchen beim Netflixen oder Skypen und ohne meinen geliebten Kaffee….Ich bin erstaunt, wie leicht mir einige Sachen fallen und wie schwer dafür andere!

#springhealthchallenge

Wie in meinem letzten Post beschrieben (zu dem ihr HIER kommt), habe ich mich selbst zu einer Challenge herausgefordert, einen Monat lang meine ungesunden Gewohnheiten abzulegen und mit gesunden Alternativen zu ersetzen. Doch was heißt schon „gesund“ und „ungesund“? Ich bin keine Fitness- oder Ernährungsexpertin, doch ich glaube jede*r kennt die Grundregeln und weiß, was dem Körper wirklich gut tut und was nicht. Zu einem gesunden Lebensstil gehört einfach ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung mit weniger tierischen Produkten und dafür mehr Gemüse, Sport und ausreichend Bewegung an der frischen Luft und bei Tageslicht, das Hormon Vitamin D zu produzieren und möglicht wenige (oder am beste keine) Genussmittel wie Nikotin, Kaffee, Alkohol etc. Joa…leichter gesagt als getan. Leider ist Wissen hier nicht die halbe Miete, nur die Umsetzung zählt.

Grapefruit und Rosmarin für einen Sirup (siehe unten)

Kaum hatte ich letzten Montag mit meiner #springhealthchallenge begonnen, da sah ich plötzlich überall Lichtflecken und mein Kopf begann zu schmerzen: Keine spontanen Entzugserscheinungen nach 5 Minuten ohne Alkohol und Kaffee, sondern einfach eine fette Migräne mit Aura, die ich ab und zu habe. Noch ein Grund mehr, besser auf meine Gesundheit zu achten. Ich lag also fast die ganze Woche wie eine Qualle auf dem Sofa und bat meinen Freund, ab und zu meinen Kopf „zusammenzudrücken“ – das nahm etwas die Spannung heraus und die Schmerzen ließen nach. Sonst konnte keine Kopfschmerztablette helfen. Chris, der keine Migräne hat und sich damit auch nicht auskennt, wollte mir helfen, indem er, wie er es mit seinem amerikanischen Akzent sagte „zu zerquetschen“, aufmunternde Musik spielte und die von mir zugezogenen Gardinen aufriss um etwas Licht ins Zimmer zu lassen. Genau das Gegenteil was ich gerade brauchte.

Kaaafffeeeeee!….

Dank der Kopfschmerzen hatte ich sowieso keinen Appetit auf ein Glas Wein am Abend oder ein Bier im Park, dafür umso mehr auf Kaffee! An einigen Tagen habe ich es tatsächlich geschafft, ohne Kaffee zu überleben, doch an anderen, an denen mein Kopf schon beim Aufstehen brummte, brauchte ich einfach eine Tasse Kaffee. Einen Morgen habe ich es auch mit grünen Tee versucht, aber das ist einfach nicht das Selbe. Mittlerweile geht es mir zum Glück schon wieder besser und ich glaube, dass ich den Kaffee gerade nicht wirklich brauche und es tatsächlich ohne aushalten könnte. Ich glaube, insbesondere muss ich einfach an meiner Vorstellung arbeiten, dass eine Tasse Kaffee einfach zu einem gelungenen Start in den Tag und zum Frühstück dazu gehört.

Photo by Kaboompics .com on Pexels.com

Wie auch auf dem Blog von einfach-gesund-gut.de beschrieben wird, gehört der Kaffeekonsum für viele Deutsche zum Alltag dazu. Neben negativen Effekten bei zu hohem Konsum und bestimmten Erkrankungen wurden Kaffee aber auch gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgewiesen, wenn er in geringen Maßen und hoher Qualität getrunken wird:

„Für viele Deutsche ist ein Tag ohne Kaffee undenkbar. Es ist das Lieblingsgetränk am Morgen und seine aufmunternde Wirkung werden von vielen Menschen hochgeschätzt. Ihm werden auch positive Auswirkungen auf Körper und Geist nachgesagt. So fanden Forscher, dass Kaffee

  • viele Antioxidantien enthält.
  • den Kreislauf in Schwung bringt.
  • die Leberfunktion steigern kann.
  • die Arbeitseffektivität steigern kann.
  • das Risiko von Gallen- und Nierensteinen sowie Parkinson reduzieren kann

Diese positiven Aspekte bekommen aber nur dann Bedeutung, wenn man Kaffee in sehr geringem Maß und hoher Qualität konsumiert. Grundsätzlich wird zu Biokaffee geraten, da Kaffeebäume zu den am meisten gespritzten Pflanzen in der konventionellen Landwirtschaft zählen.

Viele Kaffeetrinker haben gar keine freie Wahl mehr, ob sie heute eine Tasse trinken möchten oder nicht. Schnell kann der regelmäßige Konsum zu einer Art Sucht führen. Das äußert sich darin, dass bereits ein Tag ohne das gewohnte Getränk zu Entzugserscheinungen führt:

  • extreme Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • leichte Depression

Doch halten diese Symptome selten länger als eine Woche an. Trinkt man danach wieder eine Tasse Kaffee, wird man einen viel stärkeren Effekt als zuvor bemerken. Es lohnt sich also, regelmäßig eine Koffeinpause einzulegen. Weitere gute Gründe, warum man dauerhaft nur wenig oder gar keinen Kaffee trinken sollte, werden in den folgenden sieben Punkten dargestellt“ (siehe https://www.einfach-gesund-gut.de/blog/kaffee-ungesund/).

Es wird zwar von 7 Punkten geschrieben, doch tatsächlich sind 6 aufgelistet. Diese sind:

  1. Hydrochloridsäure

Wenn man Kaffee auf leeren Magen trinkt, wird vermehrt Magensäure gebildet, die wiederum nur zur Verdauung von Mahlzeiten benötigt wird. Ist der Magen durch Kaffee genötigt, häufiger Säure zu produzieren, kann er nicht mehr genug davon für die Verdauung von Essen zur Verfügung stellen. Besonders bei der Verdauung von Proteinen ist die Magensäure jedoch essenziell. Mangelt es an dem Verdauungssaft, werden die Aminosäuren der Proteine nicht zerlegt und gelangen unverändert in den Darm. Unverdaute Proteine stehen im Zusammenhang mit Blähungen, Reizdarm, Divertikelentzündungen und sogar Darmkrebs. Manche Mediziner gehen so weit zu sagen, dass alle Krankheiten ihren Ursprung im Darm finden. Somit sollte alles vermieden werden, was einer reibungslosen Verdauung entgegensteht. (gesamter Absatz aus https://www.einfach-gesund-gut.de/blog/kaffee-ungesund/).

2. Geschwüre und Reizdarm

Das im Kaffee enthaltene Koffein und andere Säuren können Magen und Darmflora irritieren. Ärzte empfehlen daher den vollständigen Verzicht auf Kaffee für Personen, die unter folgenden Darmerkrankungen leiden:

  • Reizdarm
  • Morbus Crohn
  • Darmgeschwüre
  • Gastritis
    Nun stellt sich die Frage, ob Kaffee zur Entstehung dieser Krankheiten beiträgt. Hinsichtlich der Darmgeschwüre weiß man, dass diese von Helicobacter pylori Bakterien hervorgerufen werden. Vermutlich kann Kaffee den Magen so weit schwächen, dass diese Bakterien leichter Fuß fassen können. Sie gelten auch als Verursacher von Magengeschwüren und Sodbrennen.
    Da Kaffee zu Irritationen der Darmflora führt, kann dies Krämpfe und Ausscheidungsprobleme hervorrufen. Das sind wiederum typische Symptome eines Reizdarmsyndroms (ebd.).

3. Sodbrennen

Wenn man gegessen hat, sorgt ein Schließmuskel am oberen Ende des Magens dafür, dass nichts zurück in die Speiseröhre gelangt. Koffein entspannt diesen Muskel. So führt der Konsum von koffeinhaltigen Getränken vermehrt zu Sodbrennen, bei dem Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Forscher vermuten, dass auch andere Stoffe im Kaffee diesen Effekt unterstützen. Sodbrennen wird nämlich auch von koffeinfreiem Kaffee hervorgerufen (ebd.).

4. Kaffee als Abführmittel

Viele Menschen benutzen Kaffee gezielt als Abführmittel. Doch auch in dieser Eigenschaft liegt ein Problem: Indem der Kaffee die Darmperistaltik fördert, sorgt er auch für ein schnelleres Nachfüllen des Darms mit Mageninhalt. Dieser ist dann noch nicht ausreichend vorverdaut. Das zieht verschiedene negative Effekte nach sich: Zum einen können Nährstoffe aus dem Halbverdauten nur schwer aufgenommen werden; zum anderen fördert schlecht verdauter Nahrungsbrei Irritationen und Entzündungen im Darm.

Auch hier konnte koffeinfreiem Kaffee ein ähnlicher Effekt nachgewiesen werden (ebd.).

5. Aufnahme von Mineralien

Kaffee vermindert die Fähigkeit des Magens, Eisen aufzunehmen. Ebenso verringert er das Potenzial der Nieren, Kalzium, Zink Magnesium und andere wichtige Mineralien zurückzuhalten. Selbst wenn man versucht mit Nahrungsergänzungsmitteln nachzuhelfen, ändert das kaum etwas. Das Problem liegt nicht in der geringen Zufuhr der Mineralien, sondern der schlechten Absorption. Aus Perspektive der Verdauung ist ein Magnesiummangel besonders beunruhigend, hält dieses Mineral doch eine regelmäßige Darmaktivität aufrecht (ebd.).

6. Acrylamide im Kaffee

Wenn Kaffeebohnen geröstet werden, entsteht Acrylamid. Je stärker geröstet wird, umso dunkler wird die Bohne und enthält entsprechend mehr Acrylamid. Diese Substanz wird als potenziell krebserregend eingestuft. Experten gehen davon aus, dass Kaffee eine der größten Quellen von Acrylamid unter unseren Lebensmitteln ist (ebd.).

Zwischenstand zum Kochen und alkoholfreien Drinks

Mein Zwischenstand nach einer Woche war also, dass ich wegen einer Migräne sowieso keinen Alkohol trinken wollte und ich dafür teilweise das Gefühl hatte, Kaffee zu brauchen. Ohne Kopfschmerzen starte ich nun in die neue Woche und versuche, mit dem Wissen über die negativen Effekte von Kaffee, insbesondere bei Reizdarmpatienten wie mir, öfter „Nein“ zu sagen.

Abgesehen von einem Tag, an dem meine Kopfschmerzen besonders schlimm waren und ich nur Nudeln mit fertiger Tomatensoße machte, lief es an den anderen Tagen besser mit dem gesunden Kochen. Vorher hatte ich das Buch „La Vida Verde. Plant-Based Mexican Cooking with Authentic Flavor“ von Jocelyn Ramirez bestellt und habe gleich die „Tacos de Yaca Carnitas“ (Jackfruit Carnitas Tacos) zubereitet!

Davor habe ich noch nie Jackfrucht benutzt und nur immer wieder davon gehört, was für ein beliebter und idealer Fleischersatz es ist. Nach Zugabe von ausreichend Öl und einigen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Oregano, Chiliflocken, Salz, Pfeffer und dem Anbraten bis sich das Fruchtfleisch braun färbt, hat es tatsächlich fast wie Fleisch geschmeckt und hat hervorragend zu den Maistortillas und der Chipotle-Soße gepasst!

Als Getränk gab es dazu einen alkoholfreien Cocktail aus selbstgemachter Grapefruit-Rosmarin-Ingwer-Sirup, frisch gepresstem Grapefruitsaft, Sprudelwasser, Eiswürfeln und zu Deko Rosmarinzweigen. Das Rezept findet ihr HIER.

Jackfrucht-Tacos mit Chipotle-Soße, Koriander und Limettensaft

Und es ist so schön, endlich wieder draußen in der Sonne spazieren gehen zu können, ohne das bei jedem Schritt mein Kopf weh tut! Da wären wir auch wieder beim Vitamin D! Die Kirschbäume verblühen zwar langsam, doch dafür gibt es an jeder Ecke Flieder oder Tulpen. Auch die Blumengeschäfte sind voller Tulpen und so habe ich den Frühling auch ein bisschen in die Wohnung geholt.

Tulpen zeit!

Drückt mir die Daumen, dass diese Woche noch kaffeefreier für mich wird, ich auch wieder mehr Sport machen und dafür mein Sofa-Quallen-Dasein ablegen kann! Ich wünsche euch eine wunderschöne, sonnige Woche!

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